Kreisgruppe Bochum

12.03.2018, Exkursion: Pflanzenwelt in Bochum - Friedhof an der Schattbachstr. in Querenburg

Botanik auf dem Friedhof  (© BUND Bochum)

Nach einer langen frostigen Phase hat sich die Natur in den letzten Tagen bemüht, etwas aufzuholen. Und so trafen sich zehn Botanikinteressierte, die gerade nicht von der Grippe niedergestreckt waren, bei 14 °C  zu einem Rundgang auf dem Friedhof an der Schattbachstraße in Querenburg in der Nähe unserer Naturschutzwiese.

Woronow-Schneeglöckchen (Galanthus woronowii)  (© Armin Jagel)

Die meisten jetzt schon blühenden Pflanzen gehören zu den Zwiebel- und Knollenpflanzen, wie Osterglocken, Tulpen, Hyazinthen und Krokusse. Die Arten sind bei uns in NRW nicht heimisch. Sie wurden gepflanzt und wachsen zumeist nur an der Pflanzstelle. Aber einige Arten verlassen die Gräber und verwildern in die benachbarten Zierrasen. Zu allererst spielen hier der Elfen-Krokus (Crocus tommasinianus) und das Kleine Schneeglöckchen (Galanthus nivalis) eine Rolle. Zuweilen verwildern bei uns auch zwei weitere Schneeglöcken-Arten, das Woronow-Schneeglöckchen (G. woronowii aus dem Kaukasus und der Türkei) und das Großblütige Schneeglöckchen (G. elwesii aus SO-Europa und der Türkei). Sie unterscheiden sich durch die Blätter und die Form der grünen Zeichnung auf der Innenkrone der Blüte vom Kleinen Schneeglöckchen (für Fotos der drei Arten hier klicken). Auf dem Schattbach-Friedhof halten sie sich aber brav an die Grenzen der Gräber.

Schnee-Heide (Erica carnea) mit Honigbiene  (© Armin Jagel)

Die heimischen Sträucher blühen noch nicht (mit Ausnahme einiger windbestäubten), sodass sich die bereits fliegenden Honigbienen gerne an die Schnee-Heiden machen. Sie sind in Deutschland z. B. in den Alpen heimisch und werden in Gärten und auf Friedhöfen überall als winterblühende Zwergsträucher gepflanzt.

Hungerblümchen (Erophila = Draba verna agg.)  (© Armin Jagel)

Auch die heimischen Kräuter sind noch in der Winterruhe. Neben dem unermüdlich ganzjährig blühenden Gänseblümchen (Bellis perennis) findet man so früh oft nur das Hungerblümchen (Draba verna agg.). Es wächst gerne auf den Wegen und öffnet bei Sonne seine Blüten. Dann sieht man, dass es im Unterschied zu anderen Draba-Arten tief geschlitzte Blütenblätter hat. Die Hungerblümchen stehen an offenen, nährstoffarmen Standorten, wie es sie im Innenstadtgebiet und auf Brachen noch viele gibt. Auf Äckern, auf denen sie früher auch in Bochum "gemein" waren, wachsen sie heute nicht mehr.

So früh, wie die Hungerblümchen blühen, so schnell fruchten und verschwinden sie auch wieder und schon im Mai wird es schwierig, sie noch zu finden.

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