Das Projekt im Jahr 2025

Ende Februar/Anfang März beginnt in Bochum die alljährliche Wanderung der Amphibien zu ihren Laichgewässern. An zahlreichen Orten müssen sie dazu Straßen überqueren und werden überfahren. Das Umwelt- und Grünflächenamt der Stadt hatte alle Bochumer Naturschutzverbände um Mithilfe gebeten, beim Schutz der Amphibien im Jahr 2025 mitzuwirken. Der BUND Bochum beteiligte wie schon 2024 an der Betreuung der Amphibienzäune an der Gräfin-Imma-Str. in Stiepel und an der Höfestr. in Laer und nach kurzfristig noch zwei weitere Strecken hinzu. Insgesamt haben wir 6473 Tiere über die Straßen getragen und dabei unzähligen von ihnen das Leben gerettet.
Die Kontrollen

Am 15.02.2025 begannen die Kontrollen, eine Woche früher als im Jahr 2024, weil wir da beobachtet hatten, dass die Wanderung schon begonnen hatte und bereits viele Tiere bereits überfahren worden waren. Allerdings regnete es 2025 im Februar/März wochenlang nicht und obwohl es tagsüber oft Rekorde bei den Temperaturen gab, kühlte es sich abends rasch ab und die Nächte waren kalt. Zu kalt für eine Amphibienwanderung bei unter 5 C° oder sogar Frost. Und so führten in den ersten 5 Wochen unserer Kontrollen meist zu einem frustierenden Ergebnis von Null. Nur einige Molche und Grasfrösche trauten sich bei etwas milderen Temperaturen raus.
Am 20.03. ging es dann in der Dämmerung endlich los, es hatte geregnet und es war warm, sodass es an beiden Straßen erstmals richtig was zu tun gab. An diesem Wochenende wurde alleine an einem Abend etwa 500 Kröten an der Gräfin-Imma-Str. gerettet. Ab da fand für etwa zwei Wochen die Hinwanderung der Ampibien in ihre Teiche statt, dann begann schon wieder Rückwanderung. Aber erneut kam eine trockene und kalte Phase, sodass die Wanderungen wieder ins Stocken gerieten, bis dann aber bei gelegentlichem Regen doch noch mal mehr kam. Am 22.04. wurden die Zäune wieder abgebaut.
Gräfin-Imma-Str. in Bochum-Stiepel

An der tiefsten Stelle der Gräfin-Imma-Straße nördlich der Stiepeler Dorfkirche befinden sich Teiche auf beiden Seiten der Straße. Hier wir also schon von Beginn an in beide Richtungen gewandert, die meisten Tiere aber suchen den westlichen Teich auf, den sog. "Nacktbadeteich". Der Zaun an der Gräfin-Imma-Str. hat eine Länge von etwa 625 m.
Insgesamt haben wir 3744 Tiere über die Straße geholfen, dass sind gut 1100 mehr Tiere als im Jahr 2024! Die Zahlen verteilen sich wie folgt:
3333 Erdkröten (Bufo bufo)
250 Teichmolche (Lissotriton vulgaris)
24 Bergmolche
127 Grasfrösche
10 Wasserfrösche (Pelophylax spec.)
Der Anteil der Weibchen bei den Erdkröten lag mit etwa 10 % wieder sehr niedrig, etwa in dem Bereich, wie wir das auch 2024 beobachten hatten.
Brockhauser Str. in Bochum-Stiepel

Als die Krötenwanderung richtig loslegte, zeigte sich, dass auch an der benachbarten Brockhauser Str. westlich der Dorfkirche bis hinab ins Ruhrtal zahlreiche Tiere überfahren wurden oder in Gullys fielen. In diesem Bereich gab es früher auch einen Zaun, der aber abgeschafft wurde, weil kaum noch Tiere beobachtet worden waren.
Die von uns geretteten Tiere wanderten offenbar aus der Bereichen südlich der Brockhauser Str. zu den Teichen an der Gräfin-Imma-Str./Brüggeneystr. Kurzfristig nahmen wir die Straße mit in die Kontrollen auf und holten hier auch zahlreiche Tiere aus den Gullys. Hier konnten wir 335 Tiere retten
Anzahl der geretteten Tiere:
287 Erdkröten
2 Grasfrösche
42 Teichmolch
7 Bergmolch
Höfestr. in Bochum-Laer

Die Höfestr. in Laer befindet sich im Ortsteil Steinkuhl zwischen der Markstr. im Westen und der Schattbachstr. im Osten. Bekannte Lokalitäten an der Straße sind das Restaurant Blauer Engel und das Rittergut Haus Laer. Zwischen dem Blauen Engel und der Schallschutzwand der neuen A448 (Opelspange) liegt ein Teich und der Schattbach, südlich der Höfestr. westlich der Unteren Heintzmannstr. ein weiteres Feuchtgebiet.
In Bereich Höfestr. gab es 2025 erstmals einen Zaun, den die Stadt uns zur Verfügung gestellt hat, da sich der BUND Bochum bereit erklärt hatte, die Kontrollen zu organisieren und zu garantieren. Der Zaun verlief an der Höfestr. zwischen der Markstr. und dem Haus Laer sowie südlich davon am nördlichen Abschnitt der Unteren Heintzmannstr. Er hatte eine Länge von über 800 m. Im Bereich östlich des Blauen Engels bis hin zum Haus Laer kann nach wie vor kein Zaun gebaut werden. Hier verliefen die Kontrollen zu Beginn der Dämmerung mit doppelter Besetzung, wie wir es auf der gesamten Strecke im Jahr 2024 machen mussten. Die Tiere, die es nach den Kontrollen über die Straße geschafft haben, wurden am Zaun auf der anderen Seite abgefangen, wo beidseitig Eimer eingegraben waren, und dann von der Morgenschicht über den Zaun gesetzt
Wohl hauptsächlich wegen des Zaunes haben wir in diesem Jahr die Anzahl der geretteten Tiere mehr als verdoppeln können: 2350 Tiere haben wir an der stark befahrenen Straße vor dem Überfahren gerettet (im Jahr 2024 waren es 1071).
Die Anzahl der Shuttles:
2271 Erdkröten
47 Grasfrösche
16 Teichmolch
16 Bergmolch
Der Anteil der Erdkröten-Weibchen lag hier etwa 33 % und damit im Bereich des Vorjahres. Dieser Anteil der Weibchen kann als normal betrachtet werden, er lag damit wieder viel höher als an der Gräfin-Imma-Str.
Schattbachstr. an der BUND-Naturschutzwiese in Bochum-Laer/Querenburg

Während unseren Kontrollen an der Höfestr. wurden wir angesprochen, dass viele totgefahrene Kröten auch auf der Schattbachstr. liegen, dort, wo unsere Obstwiese ist. Also haben wir auch hier kurzfristig Korntrollen organisiert, aber offenbar hatten wir die Haupwanderung schon verpasst und konnten nur noch 44 Tiere vor dem Überfahren retten. Unklar bleibt, wo die Tiere eigentlich hinwollen, denn östlich der Schattbachstr. gibt es nur kanalisiere Bäche (Schattbach und Ölbach) und ein Regenrückhaltebecken, dass aber meist trocken gefallen ist. Möglicherweise waren es aber auch schon Tiere bei der Rückwanderung. Im nächsten Jahr wollen wir uns das mal genauer anschauen.
Dank!
Den Auf- und Abbau des Zauns übernahm die Grüne Schule Bochum, wofür wir uns ganz herzlich bedanken!
Wir danken allen herzlich, die dabei geholfen haben, möglichst vielen Tieren das Leben zu retten und freuen uns, dass in diesem Jahr auch so viele Anwohner*innen mitgeholfen haben!
Helfer*innen an der Gräfin-Imma-Straße:
Sascha Döring, Jörg Große Munkenbeck, Armin Jagel, Pascal Joepen, Jannik Keindorf, Rita Keindorf, Saskia Keindorf, Natalie Knopf, Larissa Kohlrusch, Benjamin Küchler, Janina Muhs, Reinhard Müller, Robert Seediqi, Friederike Sense, Holger Sense, Tobias Vogt und Kathi Zimmer
Helfer*innen an der Höfestr.:
Mirko Aach, Inke Buschmann, Katharina Dickhut, Sascha Döring, Friedl Gschwentner, Manuela Hildebrand, Karsta Hochstein, Antje Hurst, Armin Jagel, Rita Keindorf, Saskia Keindorf, Natalie Knopf, Jutta Kohn, Martin Lensing, Birgit Mateos, Suzanne Mehrtens, Gabi Mohnhaupt, Sven Mühlhaus, Alexander Mönch, Christiane Mönch, Finn Mönch, Mats Mönch, Nick Neustadt, Robert Seediqi, Margret Sollmann, Corinna Tiggemann, Roya Ulbrich, Stephan Ulbrich, Caspar Titus von Haaren Ben Zimmermann und Martin Zimmermann
Armin Jagel (letzte Änderung 13.05.2025, Kontakt: E-Mail)