Neben dem Urnengarten auf Feld 16 befindet sich ein Förderturm aus Totholzzweigen, in denen Tiere überwintern, sich vermehren und verstecken können.
(© Detlef Mährmann)
Heute waren wir mit Detlef Mährmann auf dem Ev. Friedhof in Wattenscheid-Westenfeld und er hat seine Drohne an zahlreichen Stellen in die Luft geschickt, um die besonders ökologisch wertvollen Ecken des Friedhofs einmal aus einer anderen Perspektive zu betrachten. In Zusammenarbeit mit Holger Sense und seinem Team hat der BUND Bochum hier Wiesen und Wiesenstücke angelegt, die mittlerweile fast 10 % des Friedhofs ausmachen! Und das nicht ohne Folgen, denn hier blühen bunte Blumen und es fliegen Schmetterlinge, Wildbienen, Libellen und Schwebfliegen. Viele weitere Tiere, die wir kaum wahrnehmen, finden außerdem in den Wiesen Unterschlupf wie z. B. Heuschrecken, Wanzen, Zikaden und Spinnen. Über all das freuen sich auch die bis jetzt 31 festgestellten Vogelarten, die hier nach Nahrung suchen, auch um ihre Küken zu ernähren.
Bericht: Armin Jagel (17.07.2025)
Wunderbare Blicke vom Himmel auf den Friedhof und seine ökologisch besonders wertvollen Ecken bieten wir hier auf der Bildstrecke
Hier der südwestliche Teil mit vielen alten Bäumen, die z.T. noch aus der Zeit der Gründung des Friedhofs stammen (1890) und den schweren Sturm Ela im Jahr 2014 überstanden haben. Ein Friedhof wie jeder andere?
(© Detlef Mährmann)
Die Grabfelder sehen tatsächlich so aus. Ordentlich gepflegte Gräser zwischen häufig gemähten Zierrasen
(© Detlef Mährmann)
Auffällig anders aber findet man seltsam geformten Gebilde, die sog. Urnengärten. Hier werden am Rand Urnen bestattet und die mittleren Bereiche bepflanzt und von der Friedhofsverwaltung gepflegt. Zahlreiche bunt blühenden Blumen findet man hier, die als "bienentauglich" gelten und den nektar- und pollensuchenden Insekten das ganze Jahr über etwas anbieten. Im rechten Bereich des Urnengarten blüht gerade der Japanische Schnurbaum.
(© Detlef Mährmann)
Urnengarten auf Feld K, eingefasst von Blumenwiesen in denen gerade das Wiesen-Labkraut blüht.
(© Detlef Mährmann)
Neben dem Urnengarten auf Feld 16 befindet sich ein Förderturm aus Totholzzweigen, in denen Tiere überwintern, sich vermehren und verstecken können.
(© Detlef Mährmann)
Der Förderturm liegt in einer unserer Wiesen, die nur noch zweimal im Jahr gemäht werden. Dadurch wachsen hier vielen Kräuter, die zur Blüte und zur Frucht gelangen können, was sie in den Vielschnittrasen nicht können, wie z.B. Storchschnabel, Johanniskraut und Raue Nelke.
(© Detlef Mährmann)
Es gibt vier große Wiesen. Auf Feld M liegt die erste, die wir angelegt haben mit Hornklee, Wiesen-Platterbse, Kuckucks-Lichtnelke, Wiesen-Labkraut, Wiesen-Flockenblume, Klappertopf u. v. m.
(© Detlef Mährmann)
Die Wiese auf Feld P ist die neueste, im Moment blühen Wiesen-Platterbse, Weidenröschen und Moschus-Malve. Hier gibt es für die Insekten außerdem einen großen Holzstapel aus Stammstücken einer Birke, die bei einem Sturm umgeworfen wurde.
(© Detlef Mährmann)
Die Wiese V fällt auf durch Karden, reichlich Disteln und Jakobsgreiskraut, die spät blühen und reichlich von Insekten aufgesucht werden. Hier wachsen auch Kreuzdorn und Faulbaum, die den Raupen des Zitronenfalters als Futterpflanze dienen.
(© Detlef Mährmann)
Die Wiese im hinteren Bereich wurde schon länger aus der häufigen Mahd ausgenommen und darf sich nun einfach entwickeln. Sie wird aber nun, wie die anderen, neu angelegten nur noch zweimal im Jahr gemäht.
(© Detlef Mährmann)
Weitere über 40 kleinere Wiesenstücke sind auf den übrigen Grabfeldern eingestreut, hier direkt am Eingang auf dem historischen Grabfeld. Auch dann, wenn gerade nichts blüht, dienen sie vielen Insekten als Versteck
(© Detlef Mährmann)
Im Zentrum des Friedhofs befindet sich ein großes Bienenhotel und eine Schautafel. Auch sie sind eingerahmt von Wiesenstücken
(© Detlef Mährmann)
Und selbst da, wo man es zunächst gar nicht vermutet, wachsen kleinere Wiesen wie hier links unten, wo gerade die weißblütige Wilde Möhre blüht.
(© Detlef Mährmann)